Was soll das hier eigentlich werden?
Van-Life, Overlanding, Camping, Zelten, Caravaning. So viele Begriff und Namen für das Reisen ohne Hotel und festes Bett. Wir haben zugegeben am Anfang komplett den Überblick verloren. Uns hatte der Reiz gepackt, flexibel unterwegs zu sein und dabei nicht immer auf geteerte Straßen angewiesen zu sein. Sowohl die Vorstellung, unser weißes Wohnmobil in einer festen Parzelle abzustellen wie auch das Narrativ, mit einem alten DHL-Lieferwagen an schönen Orten mit 200 anderen zu stehen, um Content für Instagram zu produzieren, haben uns zugegebenermaßen abgestoßen. Eigentlich wollen wir doch nur unterwegs sein. Menschen kennenlernen. Die Küche und die Kultur anderer Länder und Regionen erleben. Klingt jetzt ziemlich unemotional aber so ist es tatsächlich gewesen. Auf dieser Seite wollen wir euch ein wenig mitnehmen, wie wir uns entschieden haben, womit wir unterwegs sind und was wir so alles brauchen.
Inhaltsverzeichnis
Warum ausgerechnet ein Landrover Discovery 4?
Warum ist es ausgerechnet dieses Fahrzeug geworden? Wir haben 2021 angefangen, mit dem Gedanken zu spielen, wieder mehr auf Reisen zu gehen und dabei nun einen anderen Weg zu wählen, als bisher mit dem Zug oder mit dem Flugzeug. Begegnungen mit Menschen, mit der Natur und die Freiheit, auch mal kleinere Wege zu nehmen standen für uns im Vordergrund. Ein großes und schwerfälliges Wohnmobil war daher auch schnell ausgeschlossen. Da wir häufig größere Strecken auf der Straße überbrücken müssen (z.B. von Hamburg bis in den Süden nach Italien oder Spanien), war uns wichtig, dass wir verhältnismäßig schnell (so etwa 120KM/H) unterwegs sind. Ohne LKW-Führerschein waren zudem Fahrzeuge wie LKWs und Unimogs von vornherein nicht in der Verlosung.
Neben den üblichen Verdächtigen Landrover Defender und Toyota Landcruiser haben wir uns noch mit einigen anderen Autos am Wegesrand beschäftigt wie zum Beispiel dem Mercedes G-Modell und dem Mitsubishi Pajero. Alle Fahrzeuge haben in etwa das gleiche Format und bieten Raum für zwei Personen und eine Küche, wenn auf dem Dach geschlafen wird. Andere Varianten wie z.B ein Canopy-Camper mit Dachzelt auf der Pickup-Ladefläche oder ein Van wie z.B. VW T5 oder Mercedes Sprinter waren für uns nie in der engeren Auswahl, da uns diese Konzepte nicht zugesagt haben.
Ziemlich lange haben wir uns mit dem Landcruiser (um das Baujahr 1995) sowie mit dem Landrover Defender (altes Modell) beschäftigt aber Berichte von Freunden und anderen Reisenden haben uns schnell vermittelt, dass diese Fahrzeuge für uns vermutlich etwas zu unbequem sind und wir die Offroad-Möglichkeiten vermutlich nicht ausschöpfen werden. Allrad und offroadfähig soll es schon sein aber wir müssen und wollen ja keine verschneiten Gipfel mit 50° Steigung überwiesen oder durch 80cm tiefes Wasser fahren. Stattdessen müssen wir von Hamburg aus auch ab und an längere Strecken auf Teer überwinden, um erstmal in unsere Zielregionen zu gelangen.
Landrover Discovery 4 als eierlegende Wollmilchsau
Der Landrover Discovery 4 ist irgendwie ein Hybrid, der bereits in der 5. Generation auf den Straßen unterwegs ist. Bequemer als der grobe Landrover Defender aber deutlich offroad-tauglicher als der sportliche Range Rover Sport aus der Kategorie der SUVs. Als wir uns das erste Mal mit dem Discovery beschäftigt haben, hat uns das Grundkonzept eines echten Allrad-Fahrzeuges aber mit bequemeren Eigenschaften für die Reise (Einzelradaufhängung, Luftfahrwerk, ordentliche Geräuschdämmung, Klimaanlage, ..) ziemlich schnell überzeugt und nach einer Probefahrt haben wir auch schnell das richtige Modell gefunden.

Wir haben jetzt schon einige Runden gedreht und Probekilometer zurückgelegt und festgestellt, dass der Discovery 4 für uns wirklich sehr gut Komfort und Flexibiltät zusammenbringen. Bis auf ein paar kleine Änderungen steht er noch in Serie da. Lediglich die Felgen wurden in schwarz pulverschichtet, die Reifen getauscht auf All-Terrain (Pirelli Scorpion ATR Plus) mit Flankenschutz und seitliche Trittleisten im OEM-Style montiert, um den Zugang zum Dach zu erleichtern und einen seitlichen Anfahrschutz zu haben. Bis auf kleinere Diskussionen beim TÜV war das alles recht schnell erledigt.
Bewusst sind uns natürlich auch einige Einschränkungen: Der Discovery 4 ist viel moderner und mit mehr Elektronik ausgestattet und daher wesentlich komplexer zu reparieren, An- und Aufbauen an der Karosserie sind nicht so flexibel und das Zubehör auch nicht so reichhaltig. Ob dies für uns noch zum Problem werden wird, werden die nächsten Jahre und Reisen zeigen. Kann das gutgehen?
Wo und wie wollen wir schlafen?
Eigentlich waren wir ziemlich schnell an dem Punkt, an dem wir uns für ein Dachzelt entschieden haben. Den Nachteil des Gewichts auf dem Dach nehmen wir gerne in Kauf, da wir im Umkehrschluss wesentlich mehr Platz im Innenraum haben und unser Gepäck gut verstauen können. Wir waren ziemlich schnell bei den coolen und leichten Zelten, die sich zur Seite aufklappen lassen und aus klassischem Zeltmaterial bestehen. In der näheren Auswahl waren da das iKamper Skycamp 3.0 und das Thule Tepui Autana. Beide Zelte machen einen klasse Eindruck, sind nicht zu schwer und bieten viel Platz.
Bei unserem Besuch in der Offroad Manufaktur in Hamburg haben wir uns dann ausgiebig zu den Vor- und Nachteilen beraten lassen und sind aufgrund des zusätzlichen Komforts sowie der Praktikabilität auf ein Dachzelt mit fester Wanne und festem Dach gewechselt. Sowohl bei Wind als auch bei Regen hat dies einige Vorteile und lässt sich zudem sehr schnell verstauen. Weiterhin überschreiten wir so nicht die Abmessungen der Grundfläche vom Landrover und gelten damit weiterhin als Auto und nicht als Campingmobil. Überzeugt hat uns am Ende das Maggiolina Airlander Plus aufgrund der Qualität und der Bauhöhe im geschlossenen Zustand. Die Größe Medium bietet eine Länge von 210cm und eine Breite von 145cm, wobei besonders in der Länge tatsächlich etwa 190cm realistisch sind, da das Gestänge des Zeltes in den Innenraum ragt. Bislang der einzige Nachteil und ggf. müssen wir noch auf das X-Large wechseln, welches 0cm länger ist.



Nach dem ersten Probeschlafen sind wir sehr zuversichtlich, dass wir die richtige Wahl getroffen haben, da wir gleich zu Beginn in der Nacht mit starkem Wind und heftigem Regen konfrontiert waren. Wir werden natürlich weiterhin berichten, welche Vor- und Nachteile sich mit der Zeit ergeben und ob unsere Erwartungen erfüllt werden konnten.
Wie bekommen wir eine Küche in den Landrover?
Kochen ist uns beiden besonders wichtig und daher haben wir diese Entscheidung bereits vor dem Thema Schlafen in Angriff genommen. Wir haben uns Unmengen an Videos und Webseiten angesehen, in denen die wildesten und tollsten Lösungen und Konzepte vorgestellt wurden. Besonders Wichtig waren uns die folgenden Punkte:
- Integrierte Unterbringung einer kompakten Kühllösung
- Ausreichend Schubladen und Stellfläche im geöffneten Zustand
- Kein fester Einbau im Fahrzeug und überschaubares Gewicht
- Sinnvolle Integration der Wasserversorgung
- Entnehmbare Kocheinheit um außerhalb des Fahrzeugs zu kochen
Mit den Anforderungen war die Liste der Kandidaten schon deutlich kürzer und wir haben uns am Ende für ein sehr überzeugendes Produkt aus Tschechien entschieden. Die EGOE Nestbox (in diesem Fall EGOE Nest Supertramp für den Landrover Discovery 4) wurde von einem ehemaligen Küchenbauer entwickelt, um eine möglichst flexible Nachrüstung von Fahrzeugen verschiedener Kategorien zu ermöglichen.




Die Küche selbst haben wir schon einige Male für kleinere und größere Ausflüge genutzt und sind rundum begeistert. Der Einbau ist mit zwei Personen in 5 Minuten erledigt, der Platz im Landrover wird bestmöglich genutzt und die kleineren Funktionen sind sehr gut ausgearbeitet. Insbesondere die Unterbringung der Kühlbox (Engel MF17) ist sehr gut gelöst und der entnehmbare Brenner macht die Nutzung auch abseits des Fahrzeuges möglich. Besonders schlau finden wir den mittleren Teil mit dem 15L Wassertank und der automatischen Pumpe, die sich erst aktiviert, wenn die davor liegende Klappe mit dem Wasserhahn aufgeklappt wird. Kleinere Details wie das faltbare Waschbecken, das klappbare Schneidebrett und die Fiskars Axt sind zudem super praktisch und so immer praktisch verstaut.
Gepäckorganisation & Kofferraum
Herumfliegendes Ladung ist gefährlich, nicht erreichbare Ladung ist nervig. Mit diesen Maßgaben haben wir einige Dinge umgesetzt, die uns das Leben einfacher machen. Neben einem Gepäckkorb oberhalb der dritten Sitzreihe bzw. oberhalb der Küche, in dem wir das Solarpanel, Sitzkissen und leichtere Gegenstände aufbewahren, haben wir ein flexibles Netz über der zweiten Sitzreihe, in dem wir Jacken, Decken und andere Textilien verstauen können. Diese Gegenstände fliegen damit schonmal nicht auf dem Boden rum.
Für die generelle Trennung haben wir zwei Aluboxen mit jeweils 72 Litern fest mit dem Auto verzurrt, die sich aufteilen in Werkzeug und Küchenutensilien. Somit haben wir von den Türen aus jederzeit Zugriff und alles bleibt sicher an seinem Platz.


Wasser befördern wir aktuell 15 Liter direkt in der Küche und 25 Liter in einem zusätzlichen Kanister mit Absperrhahn direkt hinter den Vordersitzen. Diesen Kanister können wir dann im „Camp“ flexibel nutzen oder die Küche nachfüllen. Dieses Wasser nutzen wir aktuell nur zum Kochen, Kaffee zubereiten oder (Ab-)Waschen. Trinkwasser beziehen wir aktuell noch aus Flaschen, so dass wir mit der Wasserqualität unterwegs flexibler sind. Falls es Sinn ergibt, kommen wir vielleicht später auf eine mechanische oder chemische Reinigung zurück. Einen Schlauch mit flexiblem Anschluss (Gummimanschette) haben wir immer dabei, damit wir leicht vom Wasserhahn ans Auto oder an den Kanister kommen.
Als sehr hilfreich haben sich die Taschen am Fahrer- und Beifahrersitz entpuppt, da sich hier sehr gut zugänglich kleinere und wichtige Dinge verstauen lassen. Neben Wäscheklammern, Ladekabeln, Feuerzeugen und Unterlagen haben wir hier auch unsere persönlichen Waschutensilien wie Zahnbürste und Duschband immer Griffbereit. Oben lassen sich zudem noch Tablet oder andere, empfindliche Dinge verstauen.
Woher bekommen wir unseren Strom?
Für mich war von Anfang an klar, dass wir die Verbraucher für das Camping von der Autobatterie getrennt haben möchten. Nach dieser Entscheidung stehen dann eigentlich nur zwei Lösungen zur Verfügung: Ein Zweibatteriesystem im Fahrzeug oder eine autarke Stromversorgung. Da unser Discovery mit der Start-/Stopp-Automatik ausgerüstet ist (die leider nie funktioniert), ist in dem Auto kein Platz für eine zweite Batterie im Motorraum. Es war also relativ schnell klar, dass wir eine parallele Stromversorgung für uns und unsere Verbraucher auswählen.
Der Markt an Batteriepacks für Camper ist wirklich riesig aber auch hier haben unsere Kriterien schnell eine Entscheidung herbeigeführt: Es sollte ein System auf Basis von LiFePo (Lithion Eisenphosphat Polymer) sein, da diese Batterietypen erfahrungsgemäß sicherer sind und besser Eigenschaften in Laden, Endladen und Haltbarkeit haben. Als zweites Kriterium war wichtig, dass es einen direkten Ausgang mit USB-C PD (Power Delivery) gibt, damit wir unsere Laptops nicht mit einem ineffizienten 230V-Ladegerät aufladen müssen. Das spart Platz, Nerven und zusätzliche Ladekabel.
Jetzt kommen wir aber zur Kernfrage: Wie viel Strom brauchen wir denn eigentlich? Unsere 17-Liter Kühlbox von Engel benötigt unter normalen Bedingungen (25°C Außentemperatur, Zieltemperatur innen 5°C) ca. 10 Watt im Durchschnitt pro Stunde. Zudem haben wir noch ab und an einen weiteren Verbraucher aktiv wie einen Laptop, die Wasserpumpe oder ein anderes Ladegerät. Wir haben mal großzügig verdoppelt und kommen dann auf 20 Watt / Stunde. Da wir auch mal 18 Stunden ohne Nachladen auskommen wollen, ergibt sich dann eine notwendige Kapazität von 360 Wattstunden. Wenn man dann noch 20% addiert, da man keine Batterie auf NULL entladen kann, sind wir bei 432 Wattstunden. Die Entscheidung ist aus oben genannten Gründen am Ende auf das Powerpack BLUETTI EB55 mit 537 Wattstunden gefallen, da das Gerät mit 1000WH schon deutlich größer und schwerer ist und zudem einen lauten Lüfter besitzt, der uns im Innenraum stören würde.


Neben der Kapazität ist es natürlich unverzichtbar, ein sinnvolles Ladekonzept zu haben, damit nicht nach 24 Stunden die Lichter und die Kühlung ausgehen. Während der Fahrt können wir jederzeit mit ca. 80 Watt von der Lichtmaschine in die Batterie laden und haben damit nach ca. 8 Stunden wieder ein voll geladenes Powerpack. Da wir ja auch längere Zeit stehen möchten, haben wir zudem ein faltbares Solarpanel mit 200 Watt dabei, welches wir leicht in einer Tasche transportieren können (5KG, 60x60x4cm) und dann vor Ort nur noch ausbreiten müssen. Mit einer Fläche von 240x60cm und den flexiblen Füßen können wir es damit immer direkt zur Sonne platzieren und dann mit ca. 160W laden. Nach 5-6 Stunden ist dann auch mit Sonnenkraft wieder ein volles Powerpack verfügbar.
Wenn es doch mal knapp wird, können wir zudem noch an 230V an Raststätten oder in anderen Gebäuden laden und durch die Erhöhung der Basistemperatur der Kühlbox um 3°C nochmals von 24 auf 36 Stunden strecken. Wie gut es am Ende klappt werden wir im Betrieb sehen.
Möbel und Sonnenschutz
Den Bereich Möbel und Sonnenschutz haben wir bei unserer initialen Planung offen gesagt etwas vernachlässigt und dann recht spontan ein Set aus einem faltbaren Holztisch von Campz sowie den dazu passenden Campingstühlen. Sicher nichts besonderes aber nach den ersten zwei bis drei Testläufen scheint es absolut auszureichen. Die Möbel sind weder besonders leicht noch besonders bequem aber sie erfüllen ihren Zweck und sind sehr schnell aufzubauen und wieder zu verstauen. Der Tisch hat zudem ein sehr praktisches Netz unter der Tischplatte, in dem sich bei einem längeren Aufenthalt alle leichten Gegenstände verstauen lassen. Decken und Taschen haben so ihren festen Platz und fliegen nicht in der Gegend rum.

Etwas schwerer getan haben wir uns beim Sonnenschutz. Schwere Markisen am Dach sind wegen der Kopflastigkeit sofort rausgefallen. Wir wollten auf keinen Fall weitere 15KG auf das Dach schnallen. Es musste also eine flexiblere Lösung her, die wir bisher aber wegen dem Wind beim Probecampen nicht ausprobieren konnten. Das Queedo Motor Tarp Van kann mittels Saugnapf flexibel aufgespannt werden und bietet dann eine verhältnismäßig große Fläche von 2,50×2,5m plus Seitenabspannung (jeweils 75cm pro Seite). Das sollte für unsere Zwecke auf jeden Fall reichen und dazu ist das Vorzelt mit nur 3kg Gewicht sehr leicht und einfach zu verstauen. Ob es für unsere Ansprüche ausreicht, wird die nächste Reise zeigen!
Wie kommen wir ans Ziel? Viva la navegacion!
Vermutlich das größte Fragezeichen für die kommende Reise: Die Navigation. Wir haben wenig Erfahrung, nutzen sonst eigentlich meist das Handy mit Apple Maps oder Google Maps, wenn wir unterwegs sind. In Erinnerung an die alten Zeiten und die Vorteile einer Offline-Navigation haben wir uns entschieden, uns das Garmin Overlander anzuschaffen. Das Gerät ist ein robustes Navigationsgerät, welches alle Daten offline speichert aber mit Routen vom Handy oder vom Rechner synchronisiert werden kann. Zugegeben eine ziemlich ungewohnte Erfahrung, da ja selbst Navigationssysteme im Auto immer mehr vom Smartphone oder von Apple Carplay / Google Car ersetzt werden.
Die Bedienung des Gerätes ist zugegeben etwas holzig und der Touchscreen sehr simpel, dafür aber auch mit dreckigen oder kalten Händen zu bedienen. Wir mussten uns einige Stunden Probefahrt in das Gerät und das Verhalten reinfuchsen und ich würde mal sagen es ist sehr offen, ob das Gerät nach der ersten Reise im Auto verbleibt oder ob wir doch auf eine flexiblere Lösung auf dem Smartphone oder Tablet zurückgreifen. Die Geräte sind ohnehin immer an Deck und Apps gibt es jede Menge – auch mit Offlinekarten.
Sonstige Ausrüstung und Werkzeug
Als wir uns initial mit dem Thema Reisen im Offroader beschäftigt haben, wurden wir von der Fülle an Informationen und Empfehlungen schlichtweg erschlagen. Konkret war uns also erstmal wichtig, dass wir für uns festlegen, was wir unterwegs benötigen. Am Ende ist der Platz im Auto ja auch begrenzt und was man nicht oder nur sehr selten braucht, sollte eben auch zu Hause bleiben. Im Folgenden mal ein paar Schlüsselgegenstände und Kategorien, zu denen wir uns Gedanken gemacht und Entscheidungen getroffen haben.
Kochen und Backen: Ein kleines Kochgeschirr mit Pfannen und Töpfen, ein Dutch-Oven als Allzweckwaffe sowie eine Basisausstattung aus Besteck, Küchenutensilien und einem robusten Kochgeschirr mit Tassen, Tellern und Schüsseln reicht für den ersten Schritt völlig aus. Wichtig ist, dass man sinnvolle Lösungen findet, alles gut zu verstauen, damit es nicht durch die Gegend fliegt. Damit wir neben dem Gasgrill auch einen Kohle- bzw. Holzgrill zur Verfügung haben, haben wir uns für eine faltbare Feuerschale mit Grillrost aus Stahl entschieden. Damit können wir dann auch ein gemütliches Feuer machen ohne den Boden zu beschädigen.
Waschen und Reinigen: Keiner möchte sich damit beschäftigen aber am Ende ist es doch sehr wichtig. Wir haben für das Waschen eine faltbare Waschkiste von Ortlieb dabei und zudem die üblichen Utensilien wie Wäscheklammern, Wäscheleine, Waschmittel (natürlich biologisch!) und verschiedene Bürsten dabei, damit wir auch unterwegs unsere Wäsche machen können. Zudem ist die Waschkiste auch sehr hilfreich, wenn es darum geht, das dreckige Geschirr abzuwaschen. Auch hier sollte nur Bio-Spülmittel verwendet werden, damit das Abwasser direkt in der Natur entsorgt werden kann. Zudem ganz wichtig: Verschiedene Größen und Varianten von Müllbeuteln: Papiermüllbeutel ohne Aufdruck für Bio-Abfälle, kleinere Müllbeutel für den Tagesmüll nach Möglichkeit aus Recycling-Material.
Werkzeug und sonstige Utensilien: Über kaum ein Thema wird so viel geschrieben wie über Werkzeug. Einiges ist Quatsch, einiges unverzichtbar. Wir haben uns sehr ausgiebig informiert und dabei ein tolles Buch zurate gezogen: „Off the Road.“ von Michael Scheler. Das Buch hat jede Menge gute Tipps zu Fahrzeugen und wichtigen und verzichtbaren Werkzeugen parat. Folgend eine „kurze“ Liste, was wir dabei haben:
- Klappspaten
- 12V-Kompressor inkl. Ablassventil
- Reifen-Reparatur-Kit für grobe Löcher
- Pulver-Feuerlöscher 2KG ABC (Safety First!)
- Knarrenkasten & Drehmomentschlüssel
- Ring- und Maulschlüssel
- Schraubenzieher
- Taschenlampe
- Batterie-Ladegerät für die Starterbatterie (10A)
- Multimeter
- Ersatzsicherungen / Kabelbinder / Schrumpfschlauch
- Reserverad unter dem Fahrzeug in Vollbereifung
- Sonstige Werkzeuge (Hammer, Stahlbürste, verschiedene Zangen, Zurrgurte)
- … Kleinzeug
Elektronische Helfer: Wir leben alle in einer digitalen Welt und so schwer es uns oft fällt, Smartphones, Laptops, Tablets und die passenden Ladegeräte gehören einfach zur Basisausstattung. Wir haben uns bewusst entschieden, die Laptops daheim zu lassen und neben den Handy nur ein iPad mitzunehmen, damit wir unterwegs unsere Reise planen können. Fürs Ausland bietet es sich an, die Länderkategorien beim Mobilfunkanbieter zu prüfen und ggf. ein Auslandspaket für die Reise abzuschließen. Zudem haben wir ein 15M Kabel dabei, um zur Not Strom ans Auto zu führen für Reparaturen und ähnliches.
Der Toilettengang: Niemand möchte drüber sprechen aber jeder ist betroffen. Wir haben uns für die Reisetoilette gegen eine Chemie- oder Trenntoilette entschieden, da der Platzbedarf einfach in keinem Verhältnis steht. Unterwegs sind immer wieder öffentliche Toiletten verfügbar und daneben gibt es natürlich auch noch die natürliche Möglichkeit, für die immer ein Klappspaten in Reichweite sein sollte. Für kompliziertere Fälle haben wir eine leichte Klapptoilette dabei, in die sich ein normaler Müllbeutel oder auch biologisch abbaubare Müllbeutel einspannen lassen.
Sicherheit: Feuerlöscher, Feuerlöschdecke.
Was soll später noch kommen?
Konkret denken wir aktuell über drei Dinge nach. Zusätzliche Beleuchtung sollte von Vorteil sein, wenn wir abseits der Straßen bei schlechten Lichtverhältnissen unterwegs sind. Lazer bietet zu genau diesem Zweck eine tolle Lösung für den Discovery 4 an, die sich in den Kühlergrill integrieren und zusammen mit dem Fernlicht synchron ansteuern lässt.
Zudem machen wir uns noch Gedanken über das Ersatzrad. Die Position unter dem Auto ist im Alltag absolut klasse und das Gewicht ist schön weit unten. Weiterhin kommt man jederzeit schnell und bequem an den Kofferraum ran. Es gibt eine tolle Lösung, das Ersatzrad mit einem Schwenkbaren Arm an der Heckstoßtange und damit am Kofferraum zu befestigen. Das erleichtert den Zugang zum Ersatzrad deutlich, ist aber jedes Mal im Weg, wenn man schnell mal an den Kofferraum ran muss.
Als letztes schwebt uns noch eine Leiter an der Heckklappe vor, die zum Einen den Zugang zum Dach erleichtert und außerdem unterwegs die Möglichkeit bietet, leichtere Gegenstände wie z.B. Sandbretter oder einen Außenrucksack zu befestigen.