Manchmal kommt es anders, als man denkt! Schweiz statt Slowenien

Sollte eure Reise nicht im ersten Schritt nach Slowenien führen?

Manchmal muss man sich einfach überraschen lassen und nicht zu lange an Plänen festhalten. Wollten wir doch ursprünglich über Österreich, Slowenien, Kroatien und Montenegro nach Albanien, hat es uns nun am ersten Tag unserer Reise in die schöne Schweiz verschlagen. Aber mal ganz vom Anfang an erzählt: Am Donnerstag, einen Tag vor unserer Abreise hat es zunächst unseren Landrover erwischt und die Zentralverriegelung wollte plötzlich nicht mehr absperren. Sicher kein Showstopper, aber für eine zweiwöchige Reise nicht wirklich optimal! Der tatsächliche Grund für die Planänderung war am Ende jedoch eher gesundheitlicher Natur. Ausgelöst durch die Hitze und eine vermutlich nachlässige Wasserversorgung auf Seiten der männlichen Hälfte des Reisepersonals, kam spontan eine Fahrt mit dem Krankenwagen und ein paar Stunden im Krankenhaus zum Zeitplan dazu.

Schweiz und Italien: Mehr als eine Alternative!

Nachdem alles ärztlich abgeklärt und ein Tag Ruhe und Erholung verordnet war, haben wir unsere Reisepläne einen Tag nach hinten geschoben und dann zudem beschlossen, die Balkanroute mit den vielen Grenzübergängen und der anhaltenden Hitze im August auf einen späteren und vielleicht kühleren Zeitpunkt zu verschieben und stattdessen über die Schweiz nach Italien zu fahren. Die Schweiz hatten wir beide schon länger auf dem Plan und mit Italien haben wir unser Herzensziel in die Route aufgenommen. Der Landrover war mittlerweile dank einer unglaublich hilfsbereiten Werkstatt in Augsburg wieder sicher und hat noch eine Durchsicht und eine Wäsche bekommen.

Tag 1: Von Augsburg ins Kanton Uri (Schweiz)

Am Samstag haben wir nach dem Frühstück das Auto gepackt, das Wasser aufgefüllt und im Supermarkt die letzten Reiseutensilien eingekauft. Über den Bodensee ging es dann einmal quer durch die Schweiz bis ins Kanton Uri, in dem man offiziell wild stehen und übernachten darf. Mit dem Ziel Sisikon und damit dem Vierwaldstädter See haben wir ein schönes Ziel gefunden, welches bei unserer Ankunft jedoch ein bisschen in Nebel und Wolken versteckt war. Bei der Suche nach einem Spot für unser Nachtlager hatten wir wirklich Glück: Wir sind spontan in Fuegeln einen Weg vom See rauf auf den Berg gefahren und haben am Waldrand einen kleinen Lagerplatz für die Hölzer der Forstwirtschaft aufgefunden, auf dem wir auch schnell einen festen und ebenen Stellplatz vorgefunden. 

Die Aussicht auf den See war einfach fantastisch und wir sind bis auf ein paar vorbeifahrende Mopeds und Autos völlig ungestört durch die Nacht gekommen. Einzig die Temperaturen waren dort oben (ca. 650 Meter) nicht wirklich sommerlich, aber das ist ja auch nicht wirklich ein Nachteil. Am Morgen hat uns dann ein leichter Regen und noch mehr Nebel begrüßt, in dem wir dann entspannt unseren Morgenkaffee genießen konnten.

Was haben wir heute gelernt?

Wir waren etwas skeptisch ob der Länge unseres Dachzeltes. Mit meinen 1,92M (Hendrik) habe ich schon mit kleineren Hotelbetten Probleme und das Maggiolina Airlander Plus ist nur mit einer Matratzenlänge von 1,90M angegeben. In der Praxis ist das überhaupt kein Problem, wenn man einfach oben und unten 2-3 Zentimeter überhängt. Zudem haben wir festgestellt, dass mittlerweile sehr viele Regionen und Bezirke aktiv darüber informieren, ob und unter welchen Bedingungen man frei stehen darf. Danach werden wir jetzt immer direkt Suchen, wenn wir auf der Suche nach einem Stellplatz sind.